Bei Feldmessen befassen die Schülerinnen und Schüler der Waldorfschule Überlingen sich über eine Woche lang intensiv mit dem Vermessen eines kleineren dörflichen Gebiets und dem anschließenden Erstellen einer maßstabsgetreuen Karte. Dabei wird das zu vermessende Areal mittels geschlossener Streckenzüge (Polygone) eingemessen, wobei jede einzelne Länge und die Winkel des Polygons mit speziellen Messgeräten (Theodoliten) bestimmt werden. Als nächsten Schritt werden dann besondere Gegebenheiten des Gebiets bestimmt und in das Vermessungsnetz eingefügt, sodass mit der Zeit eine äußerst detaillierte Karte entsteht. Durch diesen Prozess können die Schülerinnen und Schüler ihr räumliches Denken verbessern und lernen geometrische Zusammenhänge schneller zu erfassen. Mir hat das Feldmessen sehr geholfen, da es mir die Geometrie und die praktische Anwendung des Gelernten im Leben erstmals wirklich vor Augen führen konnte. Durch diesen Bezug der Rechnungen zu den realen Gegebenheiten bin ich in meinen mathematischen Fähigkeiten einen großen Schritt weitergekommen und finde langsam auch eine gewisse Begeisterung an der Mathematik, die mich ansonsten vermutlich nie erreicht hätte. Zudem ist durch das Feldmessen die Beschäftigung mit der Geometrie mit vielen schönen und bewegenden Erinnerungen verbunden, da wir als Klasse einfach eine wunderbare Zeit gemeinsam verbracht haben. Wir haben uns zum einen immer wieder gegenseitig angespornt, möglichst exakt zu arbeiten und gute Karten zu erstellen, haben andererseits aber auch wunderbar entspannte Momente gehabt, in denen wir einfach nur die Natur genießen konnten. Es war also wirklich eine ausgesprochen schöne und ausgeglichene Zeit, wie ich sie sonst nur selten erlebt habe.