Hintergründe

Das Abschlussportfolio verfolgt das anspruchsvolle Ziel, die Entwicklung einer Schülerin oder eines Schülers im Laufe der Zeit an der Waldorfschule Überlingen zu dokumentieren, entscheidende Erlebnisse festzuhalten und die charakteristischen Wesenszüge der jeweiligen Person aufzuzeigen.
Das Abschlussportfolio gliedert sich in einen digitalen und einen analogen Teil. Bei letzterem handelt es sich um eine Mappe, in der die Praktikumszeugnisse, diverse Zertifikate und die Oberstufenzeugnisse gesammelt werden und die dann, zum Ende der zwölften Klasse, den Schülerinnen und Schülern übergeben wird.
Das digitale Abschlussportfolio tritt als Pendant zu dieser hochwertigen Mappe in Form einer sogenannten Bewerbungshomepage in Erscheinung. Es ist jedoch noch viel umfangreicher als die analoge Variante, da sich digital noch mehr Möglichkeiten zur Präsentation bieten. Dadurch können auch außerschulische Inhalte in großem Maße miteinbezogen werden.
Dieses digitale Abschlussportfolio wird komplett in Eigenverantwortung von den Schülerinnen und Schülern geführt und die Waldorfschule bietet nur die erforderlichen Rahmenbedingungen und steht ihnen bei Fragen zur Seite. Dadurch werden sie für den bewussten Umgang mit den digitalen Medien sensibilisiert und durch zukunftsweisende Nutzungen dieses Mediums für ihr weiteres Leben vorbereitet. Da es den Schülerinnen und Schülern freigestellt ist, zu entscheiden was sie in ihr Abschlussportfolio mit aufnehmen wollen und wieviel Zeit und Energie sie investieren kann ein ganz individuelles Bild einer jeden Person entstehen und es können Kenntnisse, Fähigkeiten, Engagement, Talente und Charakter zum Vorschein kommen, die bei einem gewöhnlichen Abschlusszeugnis nie sichtbar geworden wären.
Einem potentiellen Arbeitgeber wird dadurch auch die Möglichkeit geboten, sich viel schneller ein Bild der Bewerberin oder des Bewerbers zu machen und fundiertere Entscheidungen zu treffen.
Das digitale und analoge Abschlussportfolio wurden als gemeinsames Projekt an der Waldorfschule Überlingen über ein Jahr hinweg entwickelt und im Sommer 2016 fertiggestellt. An der Konzeption und Realisierung waren insgesamt zwölf Personen aus den verschiedensten Fachrichtungen beteiligt. Darunter der Vorstand der Schülervertretung, Mitglieder des Fördervereins, Programmierer, Techniker, Mediengestalter, Pädagogen, Rechtsanwälte und zwei erfahrene Buchbinderinnen.
Durch diese interdisziplinäre Arbeitsweise und den regen Austausch mit der Öffentlichkeit war es möglich, ein Abschlussportfolio mit zukunftsweisendem Charakter zu entwickeln, das auch in vielen Jahren noch Bestand haben wird.